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Zur Geschichte unserer Kirche

Wer ein gutes Beispiel der Kirchenbaukunst des 19. Jahrhunderts kennen lernen möchte, kann einen Abstecher nach Alpenrod unternehmen. Der außen durch Bogenblenden gegliederte Saalbau (1843/ 1844) geht auf einen mittelalterlichen Vorläufer zurück, von dem im Turm noch Mauerreste vorhanden sind.“

Dieser Hinweis ist keinem Geringeren als dem Du Mont Kunstreiseführer „Der Westerwald“ entnommen.

Doch was wissen wir Näheres über die Geschichte unserer Kirche?

Aus der erwähnten Urkunde von 1469 ergibt sich, dass „die Gründung der ersten Kirche ins hohe Altertum hinaufreicht.“
Gemeint ist dabei wohl nach heutigem Verständnis die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts. Nach den verfügbaren z.T. vielfältigen Unterlagen stand an der Stelle der jetzigen Kirche bereits 1131 eine Kapelle, die der Heiligen Maria und dem Heiligen Lukas geweiht war. Sie gehörte zum Kirchspiel Altenkirchen und unterstand — wie bekannt — dem Stift St. Cassius in Bonn.

Dieses Gotteshaus war zunächst noch ohne Bestuhlung. Der Priester amtierte am Altar, die Gemeinde stand in Kirchenschiff bzw. kniete beim Gebet. Unter den schon genannten Adeligen von Schonhals erlangte die Kapelle die Eigenschaft einer eigenständigen Kirche.

Die Kirche besaß keine Orgel, war viel kürzer und schmaler als die jetzige Kirche und hatte einen halbrunden Chor. Sie wurde bis zum Jahre 1822 zur Feier des Gottesdienstes genutzt, musste in diesem Jahr aber wegen drohenden Einsturzes geschlossen werden. Über zwanzig Jahre wurde danach der Gottesdienst in Schulhaus abgehalten.

Am 6. Juni 1824 begann der Abbruch der Kirche.
Das Material wurde verkauft. Der Turm blieb erhalten. Die (insbesondere finanziellen) Planungen für einen Neubau dauerten immerhin fünfzehn Jahre.

Erst am 29. August 1839 fand die feierliche Grundsteinlegung für die jetzige Kirche statt.
Als Baukosten waren ca. 10.000 Gulden veranschlagt. 1843 erfolgte die feierliche Einweihung durch Dekan Keim. Leider mussten infolge erhöhter Baukosten bei dem „Centralkirchenfonds“ erhebliche Schulden gemacht werden. Zur Begleichung dieser Verbindlichkeiten ordnete die zuständige herzoglich-nassauische Landesbehörde die „interimistische Verwaltung“ der Pfarrei an: Der Pfarrer bekam nur das halbe Gehalt, die andere Hälfte diente zur Schuldentilgung. In den Jahren 1869/1879 wurden noch 1.500 Reichstaler getilgt.

Unsere Kirche im Wandel der Zeit
Unsere Kirche in ihrem jetzigen Erscheinungsbild hat einige Umbauten und Renovierungen hinter sich. Einige wichtige optische Veränderungen versuchen wir Ihnen mit Hilfe von Auszügen aus der Pfarrchronik und anhand von Fotos deutlich zu machen.So hatte das Kirchenschiff bei seiner Neuerbauung zwei Seiteneingänge, einen nach Norden und einen nach Süden. Der nördliche Eingang wurde später zugemauert. Unter Pfarrer Zeiger wurde ein neuer Eingang durch den Turm erschlossen. Der Durchgang vom Turm zum Kirchenschiff bekam eine schlichte Glastür.

Aus der alten baufälligen und abgerissenen Kirche stammen noch der Opferstock aus dem Jahre 1596, der Grabstein und der Taufstein.

(Auszüge aus unserem Kirchenführer „Evangelische Kirche Alpenrod“, 2006)

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